Hilfe mein Hund stinkt - Hundegeruch muss nicht sein
Warum riecht der
Hund und wie kann man für Abhilfe sorgen?
Sowohl Menschen als auch Tiere haben ihre eigenen Gerüche. Pferde riechen anders
als beispielsweise Ziegen. Auch Menschen haben einen Eigengeruch, die
Wissenschaft belegt sogar, dass man sich nur dann verliebt, wenn man
den Geruch des Gegenübers mag. Auch als Hundehalter liebt man den
Eigengeruch des Vierbeiners.
Zumindest bis zu
einem gewissen Punkt. Danach wird es manchmal sogar für einen selbst
zu viel. Damit ist jetzt nicht der würzige Geruch gemeint, wenn der
Hund sich genüsslich in Ausscheidungen anderer Tiere gewälzt hat.
Manche Hunde riechen von Natur aus kaum, andere sind wahre
Stinkbomben die man kaum erträgt. Auch bestimmte Hunderassen
besitzen einen höheren Eigengeruch als beispielsweise der Pudel.
Neben dem vorhandenen Eigengeruch kann bei bestimmter Witterung der
Geruchspegel steigen. Man denke hier an den Ausspruch: „Du riechst
wie ein nasser Hund“.
Medizinische Ursachen
Verändert sich
der Geruch des eigenen Hundes oder riecht er auf einmal mehr nach
Hund als sonst? Dann könnte etwas mit ihm nicht in Ordnung sein. In diesem Fall
begibt man sich vorsichtshalber auf Ursachenforschung. Riecht er aus
dem Maul? Oder aus den Ohren? Oder die Analdrüse (unterhalb des Schwanzansatzes)? Dann könnten Entzündungen dafür
verantwortlich sein. Bei Blähungen wäre eine Futtermittelumstellung
eine Überlegung wert. Auch die Pfoten könnten sich zu Schweißpfoten
entwickeln. Und in dieser Umgebung besiedeln einige Pilzarten dann
gerne die Haut. Selbst das Fell beziehungsweise die Haut kann
strenger riechen, häufig dann, wenn Talgdrüsen, die für den
natürlichen Schutzfilm der Haut sorgen, durch Bakterien angegriffen
und zersetzt wurden und diese Stoffwechselprodukte den Geruch
verändert haben. Allergien, hormonelle Störungen, Infektionen und
bestimmte Erkrankungen beeinflussen ebenfalls den Eigengeruch. All
diese Möglichkeiten sollten von einem Tierarzt abgeklärt werden.
Doch auch wir als Halter können einiges für einen guten Geruch tun.
Nasse Hunde gut trocknen
Feuchtes und
nasses Fell in Kombination mit der warmen Temperatur der Wohnung
oder auch dem Auto bringt die Talgproduktion richtig in Fahrt. Will
man dieser keine Chance geben heißt es: Trocknen. Spezielle
Hundehandtücher und Hundebademäntel sind
extrem saugstark und nehmen die Nässe großzügig auf. Auch
spezielle Hundematten für
den Kofferraum oder die Transportbox
im Auto sorgen für eine schnelle Wasseraufnahme.
Sauberes Fell
Übermäßige Talgproduktion lässt den Hund vermehrt riechen. Häufig versuchen
wir, durch Baden mit Shampoos diesem Thema beizukommen. Ein Bad hier
und da ist sicherlich erlaubt, aber generell ist zu sagen, je
häufiger wir den Hund Baden, umso mehr regen wir die Talgdrüsen zur
Produktion an. Nach einem Bad trocknet die Haut aus. Um den
natürlichen Fettschutzmantel wieder herzustellen steigert die
Talgdrüse ihre Produktion, der Hund riecht jetzt noch mehr als
vorher. Hunde müssen immer mit einem geeignetem Hundeshampoo
gebadet werden, denn bei diesen Produkten ist der PH-Wert auf die
Hundehaut abgestimmt. Hundefriseure wissen, regelmäßiges Bürsten
vermindert ebenfalls die Geruchsbildung. Besonders bei Hunderassen
mit genügend Unterwolle verhindert man dadurch Verfilzungen, bei der die Hundehaut nicht richtig belüftet wird.
Außerdem wird der Hund durch das Bürsten grobe Verschmutzungen und
abgestorbene Haare los.
Richtiges
Futter
Die Ernährung kann den Eigengeruch des Hundes beeinflussen.
Vergleichbar mit unserem Geruch nach dem Genuss von Knoblauch kann
auch der Hund durch Aufnahme bestimmter Futtersubstanzen Gerüche über die
Haut ausdünsten. Eventuell reagiert auch der Magen-Darm-Trakt des
Hundes auf bestimmte Futtersorten mit Blähungen. Leidet der Hund
über einen längeren Zeitraum an Flatulenzen
(umgangssprachlich: Der Hundepups) kann auch eine Unverträglichkeit
dahinter stecken. Ein Besuch beim Tierarzt verschafft hier sicher
Abhilfe.
Zahnpflege
Mangelt es an der richtigen Zahnhygiene leidet der Hund unter
Mundgeruch. Verantwortlich hierfür sind Speisereste in den
Zahnzwischenräumen, die sich dort sammeln und von Bakterien zersetzt
werden. Häufig bilden sich im weiteren Verlauf
Zahnfleischentzündungen und schließlich, wie bei uns Menschen auch,
die Parodontose.
Auch
wenn der zahnputzende Halter immer mal wieder belächelt wird,
wissenschaftlich ist der gesundheitliche Effekt von Fingerlingen
zum täglichen Zähneputzen und der Hundezahnbürste
längst belegt. Hier ist die Kooperation des Hundes natürlich eine
wichtige Voraussetzung. Sollte sich der Vierbeiner wenig einsichtig
zeigen, so haben sich auch Futtermittelzusätze
bewährt. Durch die Veränderung der Speichelzusammensetzung über
die Gabe dieser Zusätze kann der Zahnsteinbildung positiv
entgegen gewirkt werden.
Geruchsbildung
in der Wohnung
Im
Zusammenleben mit dem Hund sind Hundehaare unvermeidbar. Tägliches
Staubsaugen ist somit an der Tagesordnung. Einiger Hersteller haben
sich mittlerweile auf Staubsauger
speziell für widerspenstige Hundehaare spezialisiert und bieten
leistungsstarke Geräte mit geeigneten Bürstenaufsätzen an. Und
beim Thema Staubsauger kommt man unweigerlich auch zum Punkt
Staubsaugerbeutel. Denn natürlich füllt sich ein Beutel recht
schnell bei den täglichen Saugvorgängen, doch es bleibt immer noch
genügend Zeit, damit sich spezielle Beutelaromen bilden können.
Staubsauger ohne Beutel bieten hier eine willkommene Alternative,
damit kein lästiger Geruch entsteht nach dem Einschalten des
Gebläses.
Hundebett und
Liegeplatz
Ein ganz wichtiger Punkt zum Schluss ist sicherlich die Ruhestätte
des Hundes. Häufig steht der Funktion das zugegebenermaßen schicke
Design im Weg. Generell empfiehlt es sich jedoch darauf zu achten,
dass die Unterlage oder das Körbchen waschbar sind. Und idealer weise
auch bei höheren Temperaturen. Hundebetten aus Kunstlederüberzug
lassen sich sehr leicht sauber halten, nehmen keinen Geruch auf und
die vielleicht eingelegte Decke ist schnell einmal durchgewaschen. Wir empfehlen dafür das X-Wash Spezialwaschmittel für Tiertextilien.
Abgesehen davon, dass gerade im Welpenalter häufiger kleine
Missgeschicke passieren, kann es auch mit zunehmenden Alter beim
Seniorhund einmal zu einer Panne kommen. Eine Geruchsverstärkung
beim alternden Hund ist übrigens ein natürlicher Prozess, aber auch
dagegen helfen die beschriebenen Tipps.