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Hunde richtig Motivieren

Ob im Alltag oder im Hundesport: Wenn wir möchten, dass unser Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt müssen wir ihn motivieren. Denn längst wissen wir: Unter Zwang lernen Hunde nichts, mit der Aussicht auf Belohnung klappt das schon deutlich besser.

Aber manchmal stellen wir fest: Selbst für das beste Leckerchen lässt sich unser Vierbeiner nicht dazu bewegen zu uns zu kommen, wenn wir rufen. Es fehlt ihm die Motivation - der Grund zu uns zu kommen. Denn genau so definiert man Motivation: Ein Motiv, um eine bestimmte Handlung auszuführen.

Wir haben uns einmal Gedanken darüber gemacht, wie man einen Hund motivieren kann, denn hier gibt es mehrere Möglichkeiten.

Leckerchen für Hunde

Motivation über Futter

Die wohl geläufigste Motivation ist die über besondere Leckerchen. Ein großer Teil der Hunde lässt sich sehr gut über Futter motivieren. Dazu kommt der positive Aspekt, dass das Erarbeiten des eigenen Futters eine artgerecht Trainingsmethode ist, Beute machen ist ein Urinstinkt unserer Hunde und es macht ihnen sichtlich Spaß.

Besonders Welpen und Junghunde lassen sich gut über Futter motivieren. Und das ist auch leicht zu verstehen: Für einen heranwachsenden Hund ist Futter das Wichtigste überhaupt. Gleiches gilt übrigens auch für viele Hündinnen: Gut im Futter zu sein bedeutet die Aussicht, viele gesunde Welpen aufziehen zu können. Das ist auch der Grund warum Hündinnen ehr dazu neigen ihr Futter gegenüber anderen Hunden zu verteidigen als Rüden.

Sehr futterorientierte Hunde können allerdings durch die Aussicht auf Futter so übermotiviert sein, dass sie gar nicht mehr aufpassen, was wir eigentlich von ihnen wollen. In diesem Fall nimmt man eine weniger hochwertige Belohnung, z.B. Trockenfutter. Um herauszufinden, welche Leckerlies mein Hund am besten findet, muss ich einfach mehrere ausprobieren.

Futter als Motivation kann im Sporttraining und für Tricks gut sein. Ist ein Hund allerdings sehr aufgeregt oder gar gestresst, etwa bei Hundebegegnungen, hilft es wenig, ihm Leckerchen vor die Nase zu halten. Hunde in Stresssituationen werden wahrscheinlich kein Futter annehmen oder es einfach reflexartig herunterschlingen. Das liegt an den Stresshormonen, die automatisch das Verlangen nach Futter abschalten.

Da Hunde eine Belohnung nur mit dem verbinden, was sie gerade tun, kann es sogar genau das Gegenteil von dem bewirken, was ich eigentlich erreichen möchte: Ich belohne das Aufgeregt sein. 

Das bedeutet, je nach Gemütszustand unseres Vierbeiners kommen wir mit dieser Belohnungsmethode nicht zum gewünschten Ergebnis.

Wenn wir mit Leckerchen arbeiten müssen wir ganz besonders darauf achten, dass wir Übergewicht vermeiden und die Trainingsfutterration auf jeden Fall mit in die Tagesration des Futters einberechnen, ganz besonders bei sehr kleinen Hunden.

Und leider können unsere Hunde gesundheitliche Probleme haben, die uns dazu zwingen, wenn überhaupt, nur bestimmte Leckerchen zu verfüttern. Zum Glück hat sich der Fachhandel auch mit dieser Problematik beschäftigt und für nahezu jedes gesundheitliche Problem gibt es das richtige Leckerchen.

Und dann gibt es noch die Hunde, für die Futter generell nicht das Wichtigste auf der Welt ist. Sie lassen für ihr Bällchen selbst ihren vollen Napf stehen.

Hier könnte man versuchen mit dem Futterbeutel als Belohnung zu arbeiten. Mehr dazu in unserem Beitrag "Der Futterdummy - mit Genuss zum Erfolg". Oder man entscheidet sich direkt für eine Motivation, die unser Hund bevorzugt.

Motivation über Spielzeug

Wie oben bereits erwähnt gibt es bestimmte Situationen, in denen unser Hund sich einfach nicht mit Futter motivieren lässt. Hier kann man dann versuchen durch ein spannendes Spielzeug, gepaart mit einer tollen Spieleinheit, den Hund zu trainieren.

Lässt sich unser Hund über Spielzeug motivieren, haben wir diverse Möglichkeiten das passende für ihn zu finden. Es ist jedoch darauf zu achten, dass der Hund beim Spielen nicht zu sehr aufdreht und unsere Anwesenheit nur dazu nutzt, uns als Wurfmaschine zu missbrauchen. Ruhiges Handeln und Augenkontakt ist ein ganz wichtiger Punkt in diesem Bereich. 

Ob unser Hund nun einfach gerne ein Bällchen oder den Futterbeutel holt, mit uns herumrennt oder auf ein wildes Zerrspiel steht hängt von unserem Hund ab. Wer viel mit seinem Hund spielt findet schnell heraus, welches Spiel für ihn die tollste Belohnung ist und damit habe ich eigentlich die allerbeste Motivation um meinem Hund etwas beizubringen.

Motivation über Zuneigung

Wir haben zu Hause einen Hund, der weder über Futter noch über Spielzeug zu motivieren ist? Dann probieren wir es über Streicheleinheiten!

Wann immer unser Hund das tut, was wir von ihm verlangen, loben wir ihn überschwänglich mit froher Stimme und ganz viel Streicheln. Es gibt Hunde, für die Lob und Körperkontakt die aller größte Belohnung überhaupt ist. 

Das verbessert unsere Beziehung untereinander und beide Partner profitieren von dieser Methode. Voraussetzung hierfür ist natürlich der verschmuste Hund, der Streicheln besonders liebt.

Es gibt auch Hunde, die im Training nicht gestreichelt werden möchten, der Hand regelrecht ausweichen und lieber ihr Spielzeug oder Leckerlies haben möchten. Deshalb sollte man den eigenen Hund genau beobachten, im Idealfall sogar eine Trainingseinheit filmen, um an seiner Körpersprache zu sehen, zu welchem Belohnungs-Typ unser Hund gehört.

Wie motiviere ich einen Hund der weder spielt noch Leckerlie mag?

Es gibt Hunde die nicht gerne mit uns spielen, die keine Leckerlies annehmen und Streicheln als Belohnung auch nicht toll finden. Aber auch diese Hunde können Freude am gemeinsamen Training haben und zu besonderen Leistungen motiviert werden. Dazu muss man seinen Hund nur genau beobachten und verstehen, was ihm wichtig ist. Und da gibt es viele Möglichkeiten.

Motivation durch rennen und schnüffeln

Es gibt Hunde, für die ist es das Größte, wenn sie in großen Kreisen einfach rennen können. Prima: Das ist eine tolle Belohnung. Bring deinem Hund einfach ein Freigabe-Signal bei (z.B. Clicker oder ein Wort wie "Jetzt", "Okay" oder ähnliches) und benutze einfach die Erlaubnis zum freien Rennen als Belohnung.

Oder Schnüffeln: Für Rüden ungemein wichtig! Es gibt immer eine Botschaft, die mit der Nase gelesen werden muss. Wenn Du einen solchen Hund hast kannst Du die Freigabe zum Schnüffeln als Belohnung einsetzen!

Mein Hund ist glücklich wenn ich glücklich bin

Das können wir tatsächlich bei vielen Hunden beobachten: Hunde wollen gerne alles richtig machen und sind absolut zufrieden, wenn wir ihnen signalisieren: "Das hast du toll gemacht!" Da genügt unsere deutlich sichtbare Freude oder lobende Worte - Leckerlies und Bällchen brauchen diese Hunde nicht.

Im Gegenteil: Wenn wir glauben, solche Hunde ständig materiell belohnen zu müssen stören wir unnötig das flüssig laufende Training.

Das nicht Eingreifen in das Verhalten unseres Hundes sieht unser Fellträger durchaus auch als Bestätigung. Halter von sehr eigenständigen Hunderassen können bestätigen: Häufiges Eingreifen wirkt sich auf Hunde häufig demotivierend aus.

Bitte nicht falsch verstehen: Das heißt nicht, dass hier völlig ohne Belohnung und Spiel gearbeitet wird - nur alles dosiert, z. B. am Ende einer Trainingseinheit.

Hier arbeitet man am besten mit einem Trainer zusammen, der den Hund gut einschätzen kann und zum Beispiel mit einem Clicker von Außen ein Signal gibt, wann der richtige Moment für Lob, Leckerchen, Bällchen werfen oder auch übertriebenes, überschwängliches Toben ist, wenn der Hund drauf steht.

Finde heraus was deinen Hund am besten motiviert

Motivation leicht gemacht

Emotionen:
Starten wir einen Versuch:
Loben wir einmal richtig überschwänglich korrektes Verhalten unseres Hundes. Erinnern wir uns an die Welpenzeit zurück, als wir mit dem Bademantel im Garten standen und beinahe einen Freudentanz getanzt haben, wenn unser Welpe ein Häuflein im Garten statt in der Wohnung abgesetzt hat. Loben wir ihn noch einmal genauso übertrieben und schauen wir wie er reagiert. Er wird mit dem Schwanz wedeln und sich richtig mit uns freuen. So einfach kann Motivation über Emotionen sein.

Positiv statt negativ:
Wir neigen dazu, Negatives ständig zu sehen, Positives hingegen nehmen wir als „normal“ hin. Beginnen wir also bei uns selbst, indem wir genauer auf unser Verhalten schauen, wenn unser Hund sich richtig verhält. Statt ihn nur dann zu tadeln, wenn er etwas nicht in unserem Interesse ausgeführt hat, loben wir ihn wenn er so handelt, wie wir es erwarten. Ganz schnell werden wir feststellen wie wenig Lob wir eigentlich verteilen und wie viel er eigentlich verdient hätte.

Der Zeitpunkt
Das Zauberwort "Timing" ist etwas, da sind wir häufig mit überfordert und viel zu spät. Aber man kann es üben. Sofort und unmittelbar nach einer richtigen Handlung muss unser Hund bestärkt werden, damit die Verknüpfung an dieses Verhalten positiv bleibt. Wenn unser Hund also Absitzt und wir erst noch anfangen das Leckerchen zu suchen, unser Hund aber bereits im „Sitzen“ den Nachbarshund schon wieder anbellt, dann belohnen wir ihn mit dem endlich gefundenen Leckerchen das Bellen.

Überforderung
Bevor wir Dinge erwarten die unser Hund einfach nicht leisten kann, machen wir uns einmal Gedanken darüber, ob das, was wir gerade von unserem Hund verlangen seinen jetzigen Fähigkeiten schon entspricht. Wir können von unserem Hund kein „Bleib“ erwarten, wenn das Absitzen noch gar nicht richtig gefestigt ist. Wir müssen vorne beginnen, bevor wir am Ziel ankommen. Und meistens kommt man mit kleinen Schritten sehr viel schneller vorwärts.

Wenn wir uns einen gut erzogenen und verlässlichen Hund wünschen, dann müssen wir dafür sorgen, dass wir ihm vermitteln, was wir uns von ihm wünschen. Und das ist hartes Training mit vielen Wiederholungen. Am Ende wird es sich auf jeden Fall lohnen und wir werden ein gefestigtes Team mit einem Hund, auf den wir stolz sind - im Alltag und im Sport.

Fotos: hundeshop.de, Ruffwear
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Wieviel Training braucht er?
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Mal...
Der Futterdummy
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Ausbildung zum Begleithund
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