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Deklaration und Inhaltsstoffe von Hundefutter

Die richtige Ernährung für den Hund ist mehr als nur der täglich gefüllte Napf. Qualität und Quantität sind für die Nahrungszusammensetzung genauso wichtig, wie der Bedarf des Hundes. Viel Bewegung, Sport, oder eine hohe Leistungserwartung, erfordert eine ausgewogene Ernährung und hilft dem Hund, aktiv und gesund zu bleiben.

Welpen, alte und kranke Vierbeiner müssen optimal mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Damit der Halter die Futterzusammensetzung richtig versteht und seinen Hund mit einem hochwertigen Futter füttert, haben wir die häufigsten Inhaltsstoffe und Begriffe auf Hundefutterverpackungen für euch zusammengestellt.

Was ist kaltgepresstes Futter?

Bei kaltgepresstem Futter werden die Rohstoffe einzeln verarbeitet. Fleisch wird zunächst schonend getrocknet und vermahlen, bevor es gepresst wird. Getreide wird mittels heißem Wasserdampf aufgeschlossen, um es verdaulich zu machen. Gemüse und Kräuter werden luftgetrocknet und erst vor der Pressung hinzugefügt. Durch dieses Verfahren bleiber wertvolle, hitzeempfindliche Inhaltsstoffe wie Vitamine besser erhalten.

Deklaration des Fleischanteils

Als Beispiel nehmen wir hier Geflügel. Diese Definitionen gelten jedoch für alle Fleischsorten

Geflügel: Hinter dieser Deklaration verbirgt sich nicht nur das Fleisch, sondern wesentlich mehr Bestandteile des Geflügels. Unter anderem auch Federn, Schnäbel oder Krallen. Vor dem Trocknen wird die Masse gewogen, so fällt der prozentuale Anteil des Fleisches höher aus. Würde es sich hier nur um reines Geflügelfleisch handeln, könnte es auch als solches angegeben werden.

Geflügelfleisch: Wird Geflügelfleisch in der Deklaration angegeben, handelt es sich hier um reines, pures Fleisch. Noch besser ist es, wenn die Tierart dabei steht, also Huhn oder Pute. So kann der Kunde sicher sein, Muskelfleisch von genau diesen Tieren zu bekommen. Die Mengenangabe bezieht sich in der Regel auf Frischfleisch vor der Verarbeitung.

Geflügelfleischmehl: Bei Geflügelfleischmehl handelt es sich um Fleisch, welches erst nach dem Trocknen gewogen und vermahlen wird. Der Fleischanteil erscheint geringer, weil die Wasseranteile nicht mit gewogen werden. Daher findet man diese Deklaration häufig erst an zweiter oder dritter Stelle. Geflügelfleischmehl in der Liste der Zusammensetzung des Futters ist jedoch die ehrlichste Angabe bei Trockenfutter.

Tierische Nebenerzeugnisse: Neben wertvollen Zutaten wie Herz oder Leber (Innereien) und Knorpel können tierische Nebenerzeugnisse auch Abfallprodukte wie zum Beispiel Federn, Hufe, Schnäbel etc. beinhalten. Sollte das Futter tierische Nebenerzeugnisse beinhalten, so sollten sie korrekt aufgeführt werden. Ist in der Deklaration nur von tierischen Nebenerzeugnissen zu lesen, sind wahrscheinlich nur Schlachtabfallprodukte mit verarbeitet.

Die Zusammensetzung

Grundsätzlich gilt: Die Auflistung der Futterzusammenstellung erfolgt in der Reihenfolge des Anteils. Das heißt, wenn erst "Getreide" und danach "Fleisch" steht, ist der Anteil an Getreide höher als der Fleischanteil. Je genauer die Auflistung mit Mengenanteil und Bezeichnung der verwendeten Produkte ist, um so besser kann auch der Laie das Futter einschätzen. Eine leicht verständliche und umfangreiche, möglichst vollständige Deklaration ist also durchaus ein Qualitätsmerkmal für gutes Hundefutter.

Nachfolgend, alphabetisch sortiert, Inhalte die oft in Hundefutter verwendet werden:

Algen

Algen gehören zu den ersten pflanzlichen Lebewesen und bildeten eine Grundlage für das Leben. Von diesen Pflanzen ernährten sich die ersten Tiere des Meeres und man kann behaupten, ohne Algen hätte kein tierisches und somit auch kein menschliches Leben entstehen können. Im Futter findet man häufig Seetang. Er gilt als sehr mineral- und vitaminhaltig und enthält gesunde Proteine und Kohlenhydrate. Zudem besitzt Seetang nur einen sehr geringen Fettanteil.

Emulgatoren

Emulgatoren ermöglichen es, mehrere, nicht mischbare Stoffe (z.B Fette mit Wasser) zu stabilisieren. Daraus entsteht eine Emulsion. Durch Emulgatoren, beziehungsweise der Emulsion, lässt sich in der Futterherstellung aus der Zugabe von weniger Inhaltsstoffen mehr herstellen. So wird zum Beispiel teures Fleisch durch einen hohen Fettanteil, Wasser und Geschmacksverstärker ersetzt beziehungsweise aufgefüllt.

Extrudate

Durch hohen Druck und einer starken Erhitzung von über 140 Grad gehen wichtige Vitamine und Mineralstoffe verloren. Aufgrund dieser Verarbeitung entstehen stärkehaltige Extrudate. Künstliche Aroma- oder Farbstoffe müssen häufig als Lockstoffe hinzugefügt werden, um eine Futteraufnahme bzw. Futterakzeptanz zu erhöhen. Dies kann zu Stoffwechselproblemen führen.

Füllstoffe

Zu den minderwertigen Füllstoffen zählen im Hundefutter vor allem Getreide, Mais oder Sojaprodukte. Auch Tierkörpermehl oder pflanzliche Abfallstoffe, wie Braugerste oder Molkereierzeugnisse finden sich in der Deklaration. Aber nicht jedes Hundefutter mit diesen Zusätzen ist als minderwertig einzustufen. Wichtig ist hier die Position der Angabe. Je weiter hinten sie sich befindet, umso geringer ist der Anteil. Steht allerdings Getreide an erster Stelle, ist dieses Futter eher als minderwertig zu bezeichnen.

Gluten

Gluten wird oft auch als Klebereiweiß bezeichnet, da es ein Gemisch ist, das zu 90% aus Eiweiß besteht. Die einfachste und bekannteste Herstellung von Klebereiweiß ist das Backen von Brot. Hier wird Wasser mit Mehl vermischt um eine Backmischung zu erzeugen. Trotz der vielen positiven Eigenschaften von Gluten besteht bei einigen Menschen und auch Hunden eine Unverträglichkeit. In der Hundefütterung gibt es viele Möglichkeiten, sein Tier glutenfrei zu ernähren. Reis, Kartoffeln, Mais, Hülsenfrüchte und Soja sind hier einige Beispiele.

Kohlenhydrate

Beim Hundefutter unterscheidet man zwischen verdaulichen und unverdaulichen Kohlenhydraten. Als Hauptquelle der verdaulichen Kohlenhydrate gelten verschiedene Zubereitungen von Weizen, Reis, Mais und Hafer, selten auch Gerste, Kartoffeln, Melasse, Erbsen und Möhren. Unverdaulichen Kohlenhydrate bezeichnet man auch als Faserstoffe. Sie sind nötige Ballaststoffe, die die natürliche Bewegung des Darms anregen und so die Funktionen des Magen-Darm-Trakts sichern.

Konservierungsstoffe

Konservierungsstoffe werden oft unter „EG-Zusatzstoffe” oder „mit Antioxidantien” deklariert. Forschungsergebnisse zeigten, das Konservierungsstoffe Allergien auslösen oder krebsfördernde Eigenschaften besitzen können. Auch das Immunsystem kann durch Antioxidantien negativ beeinflusst werden. Deshalb sollte ein Futtermittel im Idealfall ohne Konservierungsstoffe auskommen.

Mineralstoffe

Mineralstoffe sind wichtig für den gesunden Knochenaufbau und tragen wesentlich zur Funktion des Immunsystems bei. Kalium, Natrium, Magnesium, Eisen, Kupfer und Zink, sind neben dem bereits aufgeführten Calcium und Phosphor, einige der wichtigsten Mineralstoffe für den Vierbeiner.

Öle

Der Hundeorganismus kann bestimmte Fettsäuren nicht selbst herstellen, deshalb sollten sie in Form von Ölen und Fetten der täglich Nahrung zugesetzt sein. Hierbei sind die essentiellen Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren besonders zu erwähnen. Empfehlenswerte Öle sind Hanföl, Leinsamenöl und Fischöl, die den höchsten Anteil an Omega-3-Fettsäuren enthalten. Juckreiz, oder ein trockenes Fell des Tieres, sind oft Anzeichen für einen Mangel an essentiellen Fetten

Vitamine

Entscheidend bei der Fütterung von Vitaminen, ist nicht die Mengenangabe, sondern die tatsächliche Verwertbarkeit. Halter möchten ihren Hund natürlich vor Vitaminmangel schützen. Tatsächlich kommt es aber nicht selten zu einem Vitaminüberschuss, denn häufig werden mehr Vitamine aufgenommen, als der Hundekörper verwerten kann. Abzulehnen sind vor allem künstlich- oder synthetisch hergestellte Vitamine, denn ihnen fehlt die Natürlichkeit. Sie werden vom Hundeorganismus sehr schlecht aufgenommen und führen häufig zu einer Stoffwechselbelastung von Leber und Niere.

Analytische Bestandteile

Rohprotein

Rohproteine unterscheidet man in tierische und pflanzliche Eiweiße, angegeben ist in der Regel der gesamte Proteingehalt. Proteine werden für den Aufbau und Erhalt von Körpersubstanzen wie Haare, Knorpel, Gewebe und Bändern benötigt. Im Hundefutter kann ein Teil des Proteins auch aus Kartoffeln oder Hülsenfrüchten wie Erbsen stammen.

Rohfett

Sowohl tierische wie auch pflanzliche Fette werden vom Hundeorganismus gut verdaut und sind wichtige Energielieferanten. Fette transportieren Nährstoffe und schützen Organ- und Nervenfunktionen.

Rohfasern

Rohfasern sind pflanzliche Bestandteile, für die gesunde Darmbewegung (Darmperistaltik) sehr wichtig. Diese Ballaststoffe sorgen dafür, dass die Darmflora im Gleichgewicht bleibt und alle Nährstoffe aus der Nahrung verarbeiten kann. Für den Hundeorganismus sind sie von enormer Wichtigkeit, denn ein gesunder Darm trägt maßgeblich zu einem gesunden Immunsystem bei. Ein gestärktes Immunsystem bekämpft Krankheitserreger und der Vierbeiner bleibt gesund.

Rohasche

Rohasche ist ein sehr bekannter Begriff, der dennoch häufig zu Unklarheiten führt. Der Begriff stammt aus der Futtermittelanalytik und ist nichts anderes, als der Anteil eines Futters, der übrig bleibt, wenn man es bei sehr hohen Temperaturen (um die 550° Grad) verbrennt. Die Prozentangabe der Rohasche wird auch zur Beurteilung von hochwertigem Futter verwendet. Als Tierhalter sollte man auf die Angabe achten, denn hier gilt: Je geringer der Gehalt an Rohasche umso hochwertiger das Futter. Dennoch darf man dies nicht verallgemeinern, denn vor allem kommt es auf den Inhalt des Restbestandes (der Asche die nach dem Verbrennen zurück bleibt) an. Besteht er aus hochwertigen Mineralstoffen und Spurenelementen, so ist eine höhere Mengenangabe durchaus positiv zu werten.

Calcium – Phosphor

Das Verhältnis Kalzium : Phosphor im Futter sollte etwa 1,3 bis 2 Teile Kalzium : 1 Teil Phosphor sein, für Welpen und Junghunde sollte in den ersten 3 bis 6 Monaten aufgrund des Wachstums ein etwas höherer Gesamtanteil beider Mineralien enthalten sein. Wichtig ist, dass immer mehr Kalzium als Phosphor im Futter enthalten ist.

Ernährungsphysiologische Zusätzte

Hinter diesem Begriff verbergen sich alle Inhalte, die dem Futter nach dem Erhitzen zugefügt werden. In der Regel sind dies vor allem Vitamine, die während der Haltbarmachung zerstört wurden, aber auch Mineralien und Spurenelemente, die in den Zutaten in nicht ausreichender Menge für eine ausgewogene Hundeernährung vorkommen.