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Hundesport - Dummysport

Toller mit Dummy, Adobe Foto<br>
Fast alle Hunde lieben Dummytraining

Dummytraining ist eine artgerechte Beschäftigung für alle Hunde. Denn unsere Hunde sind nach wie vor Jäger. Das Aufspüren der Beute durch ihren einzigartigen Geruchssinn spricht die Urinstinkte unserer Hunde an. Auch das Zurückbringen und "teilen" der Beute mit den Familienmitgliedern liegt dem sozialen Partner Hund im Blut.

Ursprünglich stammt Dummyarbeit aus der Jagdhundausbildung. Der Hund stöbert das erlegte Wild auf und bringt es dem Jäger. Der typische Dummysportler ist der Retriever, auch bei Pudeln hat das Dummytraining eine lange Tradition. Inzwischen apportieren aber immer mehr Familien- und Freizeithunde ohne jagdliche Hintergründe.

Was genau ist Dummytraining?

Das Wort Dummy kommt aus dem Englischen und bedeutet Attrappe. Für unsere Hunde stellt der Dummy die Jagdbeute dar, die aufgestöbert und unversehrt zum Menschen gebracht werden soll. Hierfür werden ein oder mehrere Dummies ausgelegt oder geworfen. Der Hund sucht nun den Dummy und bringt ihn seinem Halter zurück. Dafür bekommt er eine Belohnung.

Um dahin zu kommen muss dein Hund eine ganze Menge lernen:

  1. das gezielte Suchen nach Dummies
  2. das Dummy so ins Maul zu nehmen, dass es nicht beschädigt wird
  3. das Festhalten während des Zurücklaufens
  4. das Abgeben in deine Hand

Im Dummysport gibt es unterschiedliche Suchvarianten:

  1. das Einweisen: Du weißt wo der Dummy liegt und lenkst deinen Hund auf Distanz mit Worten oder Pfiffen zum Ziel
  2. das Markieren: Ein Helfer wirft den Markingdummy, während dein Hund aufmerksam zuschaut. Nun muss sich dein Hund merken (Fachbegriff "Markieren") wo der Dummy gelandet ist und zielstrebig dorthin laufen und den Dummy holen
  3. die Verlorensuche: Weder du noch dein Hund weiß, wo die Dummies versteckt sind. Dein Hund soll hier selbstständig und systematisch ein bestimmtes Gebiet absuchen und nach und nach alle Dummies finden und zu dir bringen

Spaß muss es machen

Dein Dummytraining richtet sich nur danach, was dir und deinem Hund Spaß macht. Wenn ihr nur ein bisschen Stöbern möchtet ist das okay. Wenn dein Hund den Dummy nicht in deine Hand legt sondern vor deine Füße ist das ebenfalls in Ordnung, wenn du damit zufrieden bist. Nimmt dein Hund den Dummy überhaupt nicht ins Maul sondern zeigt dir nur mit der Nase, wo er liegt - warum nicht! Es ist euer Spiel und damit eure Regeln.

Ob Du nun mit Futterdummy, Standarddummy, Dummyball oder einem Felldummy arbeitest ist egal, probiere einfach aus, worauf dein Hund am meisten Spaß hat. Auch Größe und Gewicht des Dummies müssen zum Hund passen - während der Labrador vielleicht den 500 g Dummy am liebsten mag kommt der Chihuahua sicher mit einem 80 g Pocketdummy so richtig in Fahrt. Und wenn dein Hund am liebsten im Wasser ist, ist ein spezieller Wasserdummy eine gute Wahl.

Der Schwierigkeitsgrad der Suche und die Anzahl der Dummies können immer weiter gesteigert werden, so dass Dummytraining auch nach Jahren nicht langweilig wird. Tolle Trainingsideen für unterwegs findest du auch in den Dummy Trainingskarten von Hundetrainerin Gitte Kuther. Ein Trainingstagebuch für die Dummyarbeit hilft dir, die Fortschritte deines Hundes im Blick zu haben.

Möchtest du allerdings Dummysport auf Wettkampfniveau betreiben, dann solltest du überlegen einem Hundesportverein beizutreten oder eine auf Dummysport spezialisierte Hundeschule zu besuchen. So vermeidest du von Anfang an Fehler, die später nur schwer wieder abzubauen sind. Im Dummysport sind Größe und Farbe der Dummies festgelegt, hier wird in der Regel mit grünen Standarddummies von 500 g Gewicht gearbeitet.

Dummytraining ist eine artgerechte Möglichkeit, deinen Hund zu beschäftigen, die Vielfalt verschiedener Dummies macht diesen Sport tatsächlich für beinahe jeden Hund möglich.

Dummy-Trainingstipps

Tipp 1

Damit dein Hund am Anfang nicht mit dem Dummy herumrennt, sondern gleich versteht, dass er es zu dir bringen soll, kannst du eine dünne Leine oder Schnur am Dummy befestigen. So kannst du verhindern, dass dein Hund mit dem Dummy wegrennt. Lass ihm aber Zeit zu überlegen, was er tun soll. Kommt er von selbst lobst du ihn ganz besonders, kommt er am Anfang gar nicht zu dir, kannst du ihn mit der Schnur am Dummy zu dir ziehen. Bekommt er immer eine tolle Belohnung und viel Lob, wenn er das Dummy direkt zu dir bringt, kannst du dann recht schnell auf die Schnur verzichten.

Tipp2

Um deinem aufgeregten Hund das Warten beim Auswerfen zu erleichtern kannst du ein Dummy werfen, dem Hund sagen er soll sitzen bleiben und das Dummy selbst holen. Ganz unregelmäßig darf dein Hund dann im Training das Dummy holen, aber du selbst gehst auch immer mal wieder und holst es. So lernt dein Hund auf dein Signal zu warten und nicht einfach loszustürmen.

Tipp 3

Für das spontane Dummytraining unterwegs beim Spaziergang haben sich Pocketdummies bewährt. Sie wiegen nur 80 oder 150 g, sind klein und passen in jede Jackentasche. Sie sind auch besonders praktisch, wenn Du viele Dummies als Verleitung und zum Einweisen auslegen möchtest. Aber auch für Welpen zum antrainieren und kleine Hunde sind Pocketdummies ideal.

Tipp 4

Eine Übung im Dummysport ist das Markieren. Hierbei wirf ein Helfer den Dummy und dein Hund soll sich die Stelle merken ("markieren"), an der sein Dummy gelandet ist. Damit dein Hund die Flugbahn gut verfolgen kann haben sich hier Marking Dummies bewährt: Sie sind zweifarbig und heben sich dadurch immer gut vom Hintergrund ab, egal ob vor hellem Himmel oder dunklem Wald. Am Anfang übt man das Markieren natürlich auf kurze Entfernung. Hat dein Hund verstanden, dass er die Flugbahn des Dummies genau beobachten muss, kann die Distanz nach und nach gesteigert werden.

Tipp 5

Es muss Spaß machen! Besonders am Anfang ist es wichtig, den Hund nicht durch übermäßige Gehoramsübungen und perfekte Abgabe des Dummys in seiner Motivation zu bremsen. Natürlich soll der Hund lernen, auf ein Kommando zu warten und den Dummy in deine Hand zu legen. Aber alles in Maßen. Lass deinen jungen Hund einfach mal ausgiebig suchen, auch wenn die Abgabe des Dummys noch nicht richtig funktioniert. Und wenn er beim Markieren gleich losrennt - das passiert im Übereifer. Dann hälst Du ihn das nächste Mal einfach kurz fest.

Für wen ist Dummysport geeignet?
Apportierfreudige und jagdlich interessierte Hunde werden an dieser kostengünstigen Sportart gefallen finden. Das schöne am Dummytraining: Man kann nahezu überall und jederzeit trainieren und aus einem großen Angebot verschiedener Dummies wählen.

Alternatives Training

Wenn dein Hund gerne sucht, aber überhaupt nicht apportieren will oder kann, lass ihn nach den Dummies stöbern und bringe ihm bei, anzuzeigen, wenn er den Dummy gefund hat. Dafür kann er sich entweder setzen, legen, bellen oder mit der Nase auf den Dummy zeigen. Das übst du am einfachsten, indem du beobachtest, wie dein Hund von sich aus seinen Fund anzeigt. Dieses Verhalten belohnst du. So wird er schnell lernen, was er tun soll und die Suche nach den Dummies macht noch mehr Spaß.

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