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Mineralstoffe und Ballaststoffe im Hundefutter

Was sind Mineralstoffe und warum sind sie so wichtig?

Zunächst einmal sind Mineralstoffe anorganische Nährstoffe, die für den Hund lebenswichtig sind. Spricht man von anorganischen Nährstoffen, dann bedeutet dieses immer, der Körper kann sie nicht selbst herstellen, deshalb müssen sie mit der Nahrung aufgenommen werden. Mineralstoffe sind besonders wichtig für Aufbauprozesse und Stoffwechsel wie>>

  • Muskelaufbau
  • Knochenwachstum
  • Durchblutungsförderung
  • Entgiftung
  • Regulieren des Säure-Basen-Haushaltes

Die wichtigsten Mineralstoffe sind:

Magnesium (Mg)
Vorkommen z.B:
- Soja
- Nussorten wie z.B: Mandeln, Haselnüsse
- Getreidesorten wie: Weizenkeime, Leinsamen, Hafer
- Erbsen
- Vollkornreis

Wichtigkeit für den Hund:

- Fettstoffwechsel
- Eiweißstoffwechsel
- Kohlenhydratstoffwechsel

Folgen von Magnesiummangel:

- Krämpfe
- Verkalkung der Gefäße (z.B. Herzkranzgefäße)
- Herzklappenverkalkung

Folgen von Magnesiumüberschuss:

- die Aufnahme von Calcium kann gehindert werden
- die Aufnahme von Phosphor kann gehindert werden
- Harnsteinbildung
Ein Magnesium-Mangel kommt beim Hund recht selten vor.

Kalium (K)
Vorkommen z.B:

- Bananen
- Petersilie>
- Spinat
- Vollkornmehl
- Kartoffeln

Wichtigkeit für den Hund:

- Zellaufbau
- Regulierung des Säuren-Basen-Haushaltes

Folgen von Kaliummangel:

- Durchblutungsstörungen
- allgemeine Schwäche
- Übersäuerung
- Hypotonie (niedriger Blutdruck)
- Medikamente zum Entwässern führen häufig zu Kaliummangel

Folgen von Kaliumüberschuss:
Ein Überschuss an Kalium wird komplikationslos über die Nieren ausgeschieden.

Calcium (CA)
Vorkommen z.B:

- Milch und Milchprodukte
- Spinat
- Kohlsorten
- Käse
- Mandeln

Wichtigkeit für den Hund:

- Knochenwachstum und Festigkeit der Knochen
- Zahnbildung
- Blutgerinnung
- Nervengewebe und Nervenfunktionen

Folgen von Calciummangel:

- Osteoporose
- Allergieneigung kann begünstigt werden
- Arthrose
- Kiefer- vor allem Zahnprobleme
- Nebenschilddrüsenprobleme durch Überbeanspruchung

Folgen von Calciumüberschuss:

- Verminderung der Aufnahme von Kupfer, Phosphor, Magnesium und Zink
- durch verminderte Aufnahme kann es zu Mangelerscheinungen kommen

Ein Ungleichgewicht von Calcium kann sowohl bei Mangel, wie auch bei Überschuss zu Problemen im Knochen und Skelettaufbau führen.

Phosphor (P)
Vorkommen z.B:

- Fleisch
- Innereien
- Getreide
- Käse
- Weizenkeime

Wichtigkeit für den Hund:

- Knochenwachstum und Stabilität des Knochenskelettes
- Nervengewebe und Nervenfunktionen
- Blutgerinnung
- Stoffwechselvorgänge
- Fetttransport
- Zellteilung

Folgen von Phosphormangel:

- Allergieneigung kann begünstigt werden
- Osteoporose
- Arthrose
- Kiefer- vor allem Zahnprobleme
- Nebenschilddrüsenprobleme durch Überbeanspruchung

Folgen von Phosphorüberschuss:

- Verminderung der Aufnahme von Calcium, Magnesium und Eisen
- dadurch Mangelerscheinungen durch verminderte Aufnahme
- bei Überschuss erfolgt Ausscheidung über die Nieren, dadurch Harnsteinbildung

Ein Ungleichgewicht von Phosphor kann sowohl bei Mangel, wie auch bei Überschuss zu Problemen im Knochen und Skelettaufbau führen.

Natrium (NA)
Vorkommen z.B: - Fleisch
- Wurst
- Fleischbrühe
- Käse

Wichtigkeit für den Hund:

- Regulierung des Wasserhaushaltes
- Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes
- Nervenfunktionsleitung

Folgen von Natriummangel:

- durch Erbrechen oder Durchfall hervorgerufen
- Unruhe
- „Lecksucht“ an verschiedenen Materialien
- Kreislaufstörungen
- Gewichtsabnahme
- reduzierte Blutmenge
- Dehydration (Austrocknung) des Körpers

Folgen von Natriumüberschuss:

- Muskelfunktionsstörungen
- Ödembildung (Wassereinlagerungen in verschiedenen Organen oder im Bindegewebe)
- Herz-Kreislaufstörungen

Schwefel (S)
Vorkommen z.B:

- Eier
- Milch
- Knoblauch
- zahlreiche proteinhaltigen (Eiweiß) Lebensmittel

Wichtigkeit für den Hund:

- alle Entgiftungsfunktionen im Hundeorganismus

Schwefelmangel oder Überschuss:
Schwefel kommt in der Hundenahrung ausreichend vor, ein Mangel ist daher nicht zu befürchten, ein Überschuss wird komplikationslos ausgeschieden.


Ballaststoffe und ihr Nutzen für den Hund

Was sind eigentlich Ballaststoffe? >>>>>

Ballaststoffe sind unverdauliche Bestandteile von pflanzlichen Lebensmittel. Diese pflanzlichen Faserstoffe haben eine wasserbindende und darmregulierende Wirkung. Sie sorgen für eine gesunde Darmflora des Hundes und binden darüber hinaus giftige Stoffe im Darm. Ballaststoffe beeinflussen die Verdauungszeit, den Stoffwechsel und die Konsistenz des Hundekots.


Ein gestörtes Gleichgewicht der Ballaststoffe führt zu Verdauungsproblemen:

- zu wenig kann zu Verstopfung führen
- zu viel führt häufig zu Durchfall, oder Blähungen

Pflanzliche Faserstoffe, die vom Organismus des Hundes leicht verarbeitet werden können, sind am besten für die Ernährung des Vierbeiners geeignet. Nachfolgend sind einige der wichtigsten Getreide- Gemüse- und Obstsorten und deren Wirkung erklärt. Viele dieser Sorten findet man in gutem Trocken- und Nassfutter wieder.

Ballaststoffreiche Lebensmittel in der Hundeernährung:

Getreide
- Roggen
- Dinkel
- Weizen
- Hafer
- Gerste
- Mais
- Hirse
- Buchweizen
- Haferkleie
- Weizenkleie
- Getreideflocken
- Vollkornmehl
- Vollkornreis
- Vollkornnudeln

Gemüse
- Broccoli (am besten gedünstet)

- Chinakohl (besonders gut in Wintermonaten, da hoher Vitamin-C-Gehalt)

- Fenchel (beruhigend für den Magen, gegen Blähungen, gut bei Magen-Darm-Beschwerden,enthält wachstumshemmende Stoffe gegen Pilze und Bakterien)

- Gartenkresse (appetitanregend, fördert die Gallenresektion, regt die Magensäfte an, hilft bei der Produktion von roten Blutkörperchen)

- Gemüsemais (am besten vorgegart und püriert, dann wird er gut vertragen)

- grüne Salate (Feldsalat, Endiviensalat, Gurke, Kopfsalat)

- Karotten (gut geeignet. Am besten in Verbindung mit Öl füttern, damit das Karotin zu Vitamin A umgewandelt werden kann)

- Kartoffeln (nur gekocht, roh enthalten sie Giftstoffe)

- Knollensellerie (kann mit Blättern verfüttert werden, harntreibend)

- Kohlsorten (Vorsicht, Kohl führt häufig zu Blähungen, nur sehr wenig füttern und nicht alle Kohlsorten eignen sich)

- Mangold (reich an Kalium, Calcium und Eisen, dennoch nur in geringen Mengen verfüttern)

- Paprika (gelb und rot, nur in geringen Mengen)

- Pastinake (reich an Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen, kann mit Blättern verfüttert werden)

- rote Beete (hoher Eisengehalt, blutbildungsfördernd, Urin kann rot verfärbt sein)

- Rukkola (verfügt über viel Vitamin C und wirkt appetitanregend. Antibakterielle Wirkung, stärkt das Immunsystem und belebt den Organismus. Ausgezeichneter Mineralstofflieferant)

- Sauerkraut (Immer bewährt bei Verschlucken von Knochensplittern oder Fell)

- Staudensellerie (Vorzüglich geeignet. Ausgezeichneter Gehalt an Mineralien, Vitaminen und ätherischen Ölen. Wirkt positiv auf Nerven, Drüsen und Stoffwechsel.)

- Topinambur (Sehr nährstoffhaltig. Langsam mit der Fütterung beginnen. Hat sich der Hund daran gewöhnt, ist die Knolle eine ausgezeichnete Vitamin- und Mineralstoffquelle)

- Zuchini (Kann gut verfüttert werden. Hoher Vitamin B1 Gehalt.)

Obst
- Ananas (hoher Gehalt an Bromelain. Dieses spaltet das Eiweiß der Nahrung in Aminosäuren auf und hilft somit der Verdauung. Bromelain ist wirksam gegen Würmer und Bakterien im Darm)

- Äpfel (enthalten viel Pektin, welches Giftstoffe im Darm bindet und somit der Reinigung des Darms dient)

- Aprikose (hoher Karotingehalt, daher gute Wirkung auf das Immunsystem, viel Vitamin C)

- Bananen (sättigen und stopfen, daher gut geeigent bei Durchfall, haben eine entzündungshemmende Wirkung auf die Verdauungsorgane, insbesondere der Magenschleimhaut)

- Birne (kann bei Verstopfung eingesetzt werden, da sie viel Flüssigkeit enthält, Darmreinigend und entgiftend für den Organismus)

- Brombeere, Himbeere, Erdbeere, Johannisbeere (viel Vitamin C, stärken das Immunsystem)

- Grapefruit (viel Vitamin C, Stärkung von Immunsystem und Darmflora)

- Honigmelone/Melone (hoher Wasseranteil, unterstützen die Eiweißsynthese, stärken die Schleimhäute und das Immunsystem)

- Kirschen (entzündungshemmende Wirkung und gut für die Verdauung, da sie entgiftend wirken und Schadstoffe binden. Auch bei rheumatische Erkrankungen der Gelenke und Arthrose können sie gut verfüttert werden)

- Kohlsorten (Vorsicht, Kohl führt häufig zu Blähungen, nur sehr wenig füttern und nicht alle Kohlsorten eignen sich)

- Kiwi (hoher Vitamin C Gehalt. Stärkt und unterstützt das Immunsystem und den Stoffwechsel)

- Pfirsich (enthält viel Karotin und kräftigt das Immunsystem. Stärkt das Herz, beschleunigt die Verdauung und wirkt entwässernd)

- Pflaumen (enthalten große Mengen Vitamin B und sind gut für das Immunsystem, können bei Verstopfung eingesetzt werden)

- Stachelbeeren (entschlackend für den Darm und zur Darmreinigung, harntreibend, wirken sich postiv auf Venen und Arterien aus)

- Zitrone (hoher Vitamin C Anteil, stärkt das Immunsystem und Bindegewebe, die Verdauung wird in großem Maße unterstützt)

Weintrauben und Rosinen bitte nicht verfüttern, sie können zu schweren Vergiftungserscheinungen und zu Nierenschäden führen


Hülsenfrüchte:

- Linsen
- Erbsen
- Bohnen

Roh dürfen sie nicht verabreicht werden und auch gegart sollten sie nur sehr reduziert gefüttert werden, denn sie führen häufig zu Blähungen.


Nüsse/Ölsamen:

Erdnüsse, Haselnüsse, Walnüsse, Leinsamen, Sesam, oder Sonnenblumenkerne können sparsam dem Hundefutter zugefügt sein. Allerdings ist auf die allergieauslösende Wirkung von Nüssen hinzuweisen. Ebenso besitzen Samen und Nüsse einen hohen Fettgehalt und eigenen sich daher nicht für eine kalorienarme Hundeernährung eines übergewichtigen Hundes.

Besonders erwähnenswert ist die Kokosnuss. Neben dem wertvollen Öl sind Kokosnussraspeln sehr gut zu verfüttern bei einem Pilzbefall des Hundedarms. Außerdem ist die Kokosnuss wurmwidrig und dient daher als Wurmprophylaxe und als Mittel bei Wurmbefall.

 

Ein paar wichtige Hinweise zum Abschluss

Obst und Gemüse sollten dem Hund püriert gegeben werden, so können die Inhaltsstoffe optimal vom Hund aufgenommen werden. Mit Schimmel befallenes Obst oder Gemüse darf nicht verfüttert werden. Am besten Saisonware kaufen.

Auch getrocknete Früchte können verfüttert werden. Allerdings sollten sie weder gezuckert, noch geölt, geschwefelt oder sonst irgendwie behandelt sein. Zu viel Obst kann zu einer Fehlgeburt führen, deshalb ist bei tragenden Hündinnen frisches Obst nur reduziert zu verabreichen.

Copyright: Hundeshop.de, Quellnachweis Natural Dog food