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Ungewöhnliche Fressgewohnheiten und wie sie entstehen

Wer kennt dieses Szenario nicht: Der Hund „inhaliert“ sein Hundefutter sozusagen und binnen kürzester Zeit ist der Napf leer. Oder aber wir haben das Gegenteil zu Hause: Ein Blick in den Napf, ein kurzes Naserümpfen und dann dreht sich der Vierbeiner auf den Pfoten um und verschmäht seine Mahlzeit. Doch warum ist das so und was kann man dagegen tun?

Ungewöhnliche Fressgewohnheiten
Abgesehen von körperlichen Beschwerden wird das Fressverhalten von Hunden über Instinkt, Erziehung und Erfahrung geprägt.
Damit wir die Beziehung zwischen unserem Hund und seinem Futter verstehen, ist ein Blick auf seine wilden Ahnen hilfreich. In der Natur ist die nächste Mahlzeit ungewiss. Es muss das gefressen werden, was zur Verfügung steht. Im Laufe der Evolution hat sich der Magendarmtrakt des Wolfes an die Aufnahme von großen Mengen in sehr kurzer Zeit gewöhnt. Deshalb ist das Verschlingen von Mahlzeiten bei Hunden ein ererbtes Verhalten.

Die Welpenphase kann das Schlingen noch bestärken, denn in einem großen Wurf bekommt nun mal der das meiste, der auch am schnellsten isst. In gewisser Weise ist Schlingen nicht schädlich, muss aber nicht sein. Zudem sollten wir reagieren, wenn Hunde anfangen ständig nach Futter zu verlangen und deshalb sogar ungewöhnliche Dinge fressen, wie beispielsweise Steine.
Woher kommt das Fressverhalten beim Hund und was muss ich beachten?
Auch über Geschmack lässt sich streiten. Was für uns Menschen kaum anzusehen und unerträglich zu riechen ist, scheint für den Hund eine wahre Gaumenfreude zu sein. Ob Essensreste von Omas Kompost, rohes Fleisch oder Wurzeln - es scheint zu schmecken. Selbst auf unseren Spaziergängen findet unser Vierbeiner „Nahrhaftes“ - und wenn es nur der Pferdeapfel oder der Hasenkot ist. Umso verwunderlicher ist es, dass meistens keine ernsthaften Magenverstimmungen entstehen. Das verdankt der Hund seiner Magensäure, denn die wirkt antibakteriell.
Während Fleisch im Nu verdaut ist, braucht der Hundemagen für Pflanzen deutlich länger und richtig verdaut werden können sie nur dann, wenn sie vorher aufbereitet wurden. Auch das ist dem Urahnen Wolf zu verdanken: Wölfe bekommen ihre pflanzlichen Futteranteile über den Verdauungstrakt des Beutetieres - also bereits zerkleinert und vorverdaut.

Darf der Hund alles fressen?
Ganz klar müssen wir diese Frage mit einem Nein beantworten. Zwar ist die Magensäure des Hundes in der Lage zahlreiche Stoffe zu verarbeiten, aber dennoch gibt es einige giftige Substanzen und auch Krankheitserreger, die von der Magensäure nicht komplett zerstört werden können. Besonders bei Welpen und Junghunden ist deshalb Vorsicht geboten. Junge Hunde möchten am liebsten alles probieren und fressen, was ihnen zwischen die Zähne kommt.
Doch ihr Immunsystem ist meistens schwächer als das der älteren Artgenossen, was sie deutlich anfälliger macht. Auch die Kotaufnahme anderer Tiere müssen wir verhindern.
Pferde beispielsweise werden regelmäßig entwurmt. Diese Medikamente sind auf die Größe und das Gewicht der Tiere abgestimmt und werden über den Kot ausgeschieden. Das Fressen eines Pferdeapfels während der Entwurmung kann für den Hund schwerwiegende Folgen haben. Denn die ausgeschiedene Menge ist für einen Hund immer noch zu hoch.
Auch die Kotaufnahme von Wildtieren birgt Gefahren für unseren Hund. Keime und Parasiten könnten sich im Wildkot befinden und unseren Hund infizieren, hauptsächlich dann, wenn das Immunsystem unseres Fellträgers geschwächt ist.

Schlingen muss nicht sein
Schlingende Hunde können trainiert werden, um ihnen ein ruhiges Fressverhalten anzugewöhnen. Als eine wirkungsvolle Gegenmaßnahme eignet sich zum Beispiel ein sogenannter Antischling-Hundenapf. Auch zu schnelles Saufen kann den Hundemagen unnötig belasten, deshalb gibt es auch hier spezielle Wassernäpfe, um den Hund von allzu hastigem Trinken abzuhalten.
Außerdem hat es sich bewährt den Fellträger an einem ruhigen Ort zu füttern. Besitzt man mehrere Hunde, so lohnt es sich, die Plätze weit genug von den Artgenossen zu wählen, damit jeder in seinem Tempo fressen kann ohne zu befürchten, der Kamerad mache ihm seine Portion streitig.

Appetitlos?
Mal ehrlich, haben wir nicht alle schon einmal etwas anderes verfüttert, wenn der Hund sein Futter abgelehnt hat? Die häufigste Ursache für die Futterverweigerung liegt im falschen Umgang.
Sobald der Vierbeiner sein Futter verschmäht, geraten wir in Sorge. Deshalb neigen wir dazu, dann ein Leckerchen zu verfüttern. Doch für den klugen Hund bedeutet das: Ich fresse nicht das was im Napf ist und bekomme dann zur Belohnung was viel Besseres. In diesem Fall lohnt es sich, die Dinge ein wenig „auszusitzen“. Rüden zum Beispiel verschmähen öfter ihr Futter, wenn eine läufige Hündin ihre Sinne verwirrt. Aber keine Sorge: Kein Hund verhungert, wenn er mal eine Mahlzeit auslässt.
Jedoch müssen wir natürlich handeln, wenn wir eine Erkrankung oder gar Schmerzen hinter der Woher kommt das Fressverhalten beim Hund und was muss ich beachten?Appetitlosigkeit vermuten. In diesem Fall wird eine Untersuchung beim Tierarzt erforderlich.

Was tun wenn der Hund einfach nicht richtig fressen möchte?
Haben wir tierärztlich ausgeschlossen, dass unser Hund unter Schmerzen oder einer Erkrankung leidet, können wir versuchen, das Futter für ihn einfach interessanter zu machen.
Manche Hunde werden ausschließlich im Training gefüttert. Dummytraining ist so eine Variante. Auch das gezielte Futtersuchen hat sich bewährt: Einfach das Futter in der Wohnung oder auf der Wiese verstreuen und den Hund suchen lassen. Selbst mit Futterbällen oder Intelligenzspielzeugen wird der Hund Spaß an seinem Futter finden und er bekommt ganz nebenbei seine komplette Futterration dabei.

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