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Achtung bissiger Hund

„Was passiert eigentlich, wenn ich angegriffen werde? Beschützt mich mein Hund?“ Eine Frage, die wir uns als Hundehalter häufig stellen. Auch die Frage danach, ob mein Hund das Haus zum Beispiel vor Einbrechern beschützt, beschäftigt viele von uns.

Schon immer wurden Hunde aufgrund ihrer Wachsamkeit und der Bereitschaft, das eigene Revier gegen Eindringlinge zu verteidigen, gehalten. Wissenschaftler sind dieser Frage nachgegangen und liefern uns jetzt ein paar Fakten.

Einbrecher mögen keine Hunde

Eine Studie des Instituts für Strafrecht der Universität in Graz belegt: Einbrecher empfinden einen Hund als extrem hinderlich. Vorbestrafte Häftlinge wurden zu diesem Thema befragt und über fünfzig Prozent gaben an, nie in Häuser oder Wohnungen einzubrechen, in denen ein Hund Wache hält.
2 Faktoren spielen hier eine entscheidende Rolle.

Zunächst einmal könnten Bewohner oder Nachbarn durch das Bellen des Hundes aufmerksam werden und zum Zweiten kann der Eindringling nicht richtig einschätzen, welche Rasse und Größe hinter der Tür auf ihn wartet.

Selbst die Kriminalpolizei ist mittlerweile davon überzeugt, dass unsere Hunde eine perfekte Alarmanlage sind. Zumindest, solange sie im Haus sind. Doch auch die Einbrecher haben manchmal einen Plan B, denn wir sind nicht immer 24 Stunden am Tag zu Hause und gerade in der Urlaubszeit gilt es, Hab und Gut auch während der Abwesenheit gut zu sichern.

Der Hund als perfekter Schutz vor Überfällen?

Schäferhund

Befragungen des Zoologen Dr. Udo Gansloßer zufolge hängt dies individuell vom Hund und dessen Rasse ab. Wissenschaftlich belegt ist jedoch die Tatsache, dass schwangere Halterinnen deutlich stärker von ihren Hunden beschützt werden. Erklärbar scheint dies durch die ähnliche Zusammensetzung des Hormons Prolaktin bei Mensch und Tier, welches im Tierreich die Jungtierverteidigung hervorruft.

Lässt sich der Beschützerinstinkt des Hundes schulen?

Gerade im Bezug auf die Rasse des Deutschen Schäferhundes findet man häufig den Begriff Schutzhundeausbildung oder Schutzhundesport. Auch wenn neuere Sportarten, wie zum Beispiel Agility, Fährtenarbeit, Flyball oder Obedience, dem Schutzhundesport - heute heißt es Gebrauchshundesport - ein wenig den Rang abgelaufen haben, so ist er mit bis zu zwanzig Prozent immer noch ein fester Bestandteil in der Hundesportaktivität.

Im Gebrauchshundesport wird der Hund einzig auf den Schutzärmel trainiert, er ist seine "Beute", die er im Training zum Abschluss immer stolz vom Platz tragen darf. Hunde die Menschen attakieren haben im Gebrauchshundesport nichts zu suchen und werden in Prüfungen disqualifiziert.

Anders als im Sportbereich ist ein Diensthund etwa bei der Polizei eine Waffe. Deshalb ist es umso schlimmer, wenn Laien versuchen den eigenen Vierbeiner zu einer Waffe auszubilden - und zudem auch verboten. Solche Hunde bescheren, häufig durch menschliches Fehlverhalten ausgelöst, negative Schlagzeilen in den Medien.

Diensthundeausbildungen gehören in die Hände professioneller Trainer, Schutzhundeausbildung ist eine Ausbildung mit Verantwortung.

Ob und wie unser Hund uns beschützt hängt also von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich ist er ein Grund für Einbrecher oder Angreifer, aber nicht immer ist er ein Hindernis.

Dennoch ist das Anschlagen und Bellen unseres Vierbeiners häufig ein gutes Mittel, um Fremden mitzuteilen: „Achtung, hier wache ich.“ Und das kann nicht schaden, sofern unsere Fellnase sich davon überzeugen lässt, dass nicht jeder Besuch gleich als Feind anzusehen ist.

Sollte Dein Hund seine Aufgabe zu ernst nehmen, empfiehlt sich ein Maulkorb zur Sicherheit und natürlich ein gezieltes Training.

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