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Der Hund an der Leine – Was gibt es zu beachten?

Der nächste Satz mag den einen oder anderen erstaunen, aber "Sozialkontakte an der Hundeleine sind eigentlich Tabu."
Ein angeleinter Hund hat nichts bei anderen Hunden zu suchen und erst recht nicht, wenn der ebenfalls an der Leine geführt wird. Doch warum ist das so? Und warum sollte man auch darauf achten, diese einfache Regelung einzuhalten? Gehen wir einmal ein wenig näher darauf ein.

Was ist eigentlich eine Leine?
Eine Leine ist, ganz nüchtern betrachtet, ein Seil, an dem ein Tier, meistens ein Hund geführt wird. Wie das Wort schon sagt, der Hund wird von uns geleitet und wir bestimmen, wohin wir gehen. Die Hundeleine ist also nicht dazu da, dass der Hund uns dahin zieht, wo er gerne hin möchte, auch wenn man dies des öfteren vermuten könnte. In der Regel hat es Gründe, warum der Hund angeleint ist. Doch warum wird immer wieder ein Kontakt von zwei an der Leine geführten Hunde gestattet?

Der Leinenbereich ist eine Privatsphäre
Ein an der Leine geführter Hund besitzt einen gewissen Bewegungsradius, in dem er sich frei bewegen kann. Außerdem dient ihm dieser Bereich auch als „Schutzzone“, in der er vor anderen geschützt ist. Wird unser Hund an der Leine permanent durch einen anderen Vierbeiner bedrängt, so kann das zur Folge haben, dass er seinen Leinenradius nicht mehr ernst nimmt oder sich sogar bedroht fühlt und aggressiv oder ängstlich reagiert.

Die Leine als aktiver Schutz
Es gibt viele Hunde, die ihren Leinenbereich als Schutz empfinden. Auch die fühlbare Verbundenheit zu seinem Halter gibt dem Fellträger zusätzliche Sicherheit. Genehmigen wir einem anderen Hund, dass er unseren eigenen beschnuppert oder eventuell sogar belästigt, dann riskieren wir eine Verunsicherung und letztlich vielleicht sogar einen Vertrauensbruch. Denn wir haben zugelassen, dass der Schutzradius überschritten wurde.

Angeleinte Hunde können sich verletzten
Ein Sprung in die Hundeleine oder das Hundehalsband können Verletzungen nach sich ziehen, sowohl für den Hund, als auch für den Halter. Besitzer von größeren Hunden wissen, was hier angesprochen wird. Neben Schürfwunden sind vor allem Zerrungen und Verrenkungen keine Seltenheit. Besonders gefährlich ist das Verheddern in der Leine.

Der Fakt zum Thema: An die Hundeleine nehmen
Gleich vorweg, wer seinen Hund an die Leine nimmt, der erwartet Konzentration und Gehorsam. Zumindest in der Theorie. Doch in der Praxis gibt es Hunde die gelernt haben, wenn sie stark genug ziehen dann kommen sie, wohin sie möchten. Für den Halter hat sich damit das Thema Leinenführigkeit erübrigt. Wir müssen unserem Hund also klar machen, dass wir weder soziale Kontakte an der Leine zulassen möchten, noch akzeptieren wir übermäßiges Ziehen und Zerren.

An der Leine geführte Hunde können nicht korrekt kommunizieren
Der Hund zieht in Richtung Artgenosse und das nicht einfach so, sondern häufig hechelnd, zerrend, keuchend und vielleicht sogar noch knurrend. Die Körpersprache des Hundes wertet der Artgenosse eventuell als Drohung, beziehungsweise als Aggression. Knurrt er also zurück und weißt das Verhalten in die Schranken, hört man häufig einen entschuldigenden Satz des Halters: „Der wollte nur mal Hallo sagen“. Doch warum soll er überhaupt Hallo sagen, er muss sich an der Leine ja eigentlich ruhig verhalten und sich auf seinen Radius beschränken.

Beschnuppern?
„Hunde müssen sich beschnuppern dürfen“. Ein klares „Nein“ zu dieser Aussage. Wir haben an der Leine einen Hund, der ein unschlagbares Sinnesorgan besitzt, nämlich seine Nase.

Regeln mit Hunden an der Leine

Drogenspürhunde sind das beste Beispiel für die Hochleistung dieses Organs. Es ist falsch zu glauben, der Hund müsste seinem Gegenüber die Nase an das Hinterteil halten um zu erkennen, ob es ein Rüde oder eine Hündin ist. Ganz sicher kann man behaupten: Ein Hund an der Leine kriegt alle Informationen, die er von seinem Gegenüber benötigt. Direktes Beschnuppern ist also eigentlich überflüssig.

Fazit
Es muss nichts passieren, wenn sich zwei Hunde an der Leine begegnen und man einen Kontakt zulässt. Es kann aber etwas passieren. Es gibt keinen Grund, warum man Hunden an der Leine das Beschnuppern genehmigen soll. Viel einfacher wäre es, wenn die Halter sich befragen und dem Kontakt zustimmen, allerdings ohne Leine. Kommt uns ein Halter mit angeleintem Hund entgegen, dann sollten wir unseren Fellträger ebenfalls anleinen. Sätze wie: „Der tut nichts, der will nur spielen“, kommen ja häufig dann zustande, wenn wir unseren eigenen Vierbeiner nicht abrufen können und er zu seinem Artgenossen läuft. Unser Hund muss also so gut erzogen sein, dass wir ihn jederzeit zu uns rufen können. Erst dann können wir ihn unangeleint laufen lassen. Kommt uns ein angeleinter Hund entgegen, so hat der Halter seine Gründe, warum sein Hund angeleint ist. Diese sollten wir einfach akzeptieren und uns entsprechend verhalten.

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