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Brut- und Setzzeit: Darauf sollten Hundebesitzer achten

Rehkitz im Gras
Foto: Unsplash/Erika Fletcher

Frühling - Die Natur erwacht, draußen ist es wieder wärmer, die Tage werden länger und wir sind mit unserem Hund gerne lange unterwegs. Die meisten Hunde blühen im Frühjahr auf - es macht einfach mehr Spaß zu rennen und spielen, wenn die Sonne scheint.

Und während unser Hund Spaß hat, kommt bestimmt schon der erste und ermahnt uns, dass der Hund nun anzuleinen sei, weil es doch die Brut- und Setzzeit sei.

Was ist die Brut- und Setzzeit?

Wie es der Begriff schon sagt: Vögel brüten ihre Jungen aus, Wildtiere bekommen ebenfalls ihren Nachwuchs. Der Jäger sagt "Setzen" zur Geburt bei Rehen und Hirschen. Aber auch Füchse, Wildschweine, Hasen und Kaninchen ziehen im Wald und auf Wiesen jetzt ihren Nachwuchs auf und stehen daher unter besonderem Schutz.

Die Dauer der Brut-und Setzzeit ist in Deutschland bundesweit von März/April bis 15. Juli gesetzlich festgelegt. Allerdings ist es Sache der einzelnen Bundesländer die genauen Bestimmungen und auch die Dauer der Einschränkungen zum Schutz der Wildtiere festzulegen.

Wer also wissen möchte, wann und wo eine Leinenpflicht oder ein Betretungsverbot besteht, sollte sich am besten bei der zuständigen Kommune informieren. Denn auch die einzelnen Städte und Gemeinden können entsprechende Verordnungen erlassen.

Rehe, Hasen und Wiesenbrüter legen ihre Jungen oft in hohem Gras ab. Hier sind sie gut geschützt vor Fressfeinden. Hundebesitzer sollten unbedingt wissen, dass viele tierische Eltern ihren Nachwuchs nicht mehr versorgen, wenn sie den Geruch von Feinden wahrnehmen.

Verlasse Dich nicht darauf, dass Du die wilden Tiere ja früh genug siehst - die Tarnung unserer Waldbewohner ist perfekt. So manch einer läuft an auf den Boden gedrückten Brutvögeln, Hasen oder einem Rehkitz vorbei ohne diese zu bemerken.

Was darf mein Hund nicht während der Brut- und Setzzeit

Aus Rücksichtnahme auf die Tiere, deren Lebensraum wir zu unserer Erholung betreten, sollten wir unsere Hunde im Frühjahr in unserer Nähe halten. Hohe Wiesen und Waldböden sind die Kinderstuben von Vögeln, Hasen und Rehen, deshalb sollten wir unsere Hunde dort nicht herumlaufen lassen.

Hund im Wald
Foto: Unsplash/Jamie Street

Grundsätzlich ist es verboten Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu stören oder zu verletzen. Daher gilt für nicht 100 % abrufbare Hunde: Kein Freilauf in der freien Natur - und zwar das ganze Jahr.

Hunde unter Kontrolle ihres Menschen dürfen vielerorts auf Waldwegen auch ohne Leine laufen, jedoch ist dies in manchen Ländern während der Brut- und Setzzeit untersagt. In den Wald oder auf landwirtschaftliche Flächen dürfen Hunde überhaupt nicht laufen. Auch das gilt ganzjährig.

Frei laufende Hunde bedeuten immer viel Stress für wilde Tiere, egal wie lieb unser Hund ist. Manche Tiere verlassen, wie oben bereits erwähnt, ihre Jungen, wenn sie gestört werden und kommen nicht mehr zurück. Das Todesurteil für die Tierbabies.

Also auch, wenn Dein Hund nicht jagd oder Rehkitze, die in den ersten Wochen keinen Eigengeruch haben, nicht aufspüren kann: Es genügt, wenn er in der Nähe eines Kitzes vorbeiläuft - die Mutter wird es nicht mehr annehmen.

Bitte informiere Dich vorher, welche Bestimmungen dort gelten, wo Du mit deinem Hund unterwegs bist. So bist Du auch immer auf der sicheren Seite, wenn Dir jemand das Gesetz erklären will, das vielleicht genau an diesem Ort gar nicht gilt.

Aber mein Hund muss sich doch austoben können

Hase im Gras
Foto: Unsplash/Hans Veth

Ja, aber eben nicht auf Kosten der Wildtiere. In der Brut- und Setzzeit empfehlen wir eine 5 bis 7 Meter lange Schleppleine: Sie bietet dem Hund genug Bewegungsfreiraum, trotzdem kann man verhindern, dass er in Wiesen oder in den Wald läuft.

Mit Joggen, Suchspielen auf den Wegen und im Garten oder Hundesport kannst Du deinem Hund genügend Bewegung und Abwechslung anbieten. Für Junghunde oder auch jagende Hunde bieten viele Hundeschulen auch gesicherte Freilaufstunden an.

Und Hunde, die ohnehin nur gemütlich spazieren gehen wollen, stört es auch nicht, wenn sie an der Leine gehen - wir Menschen müssen dann eben öfter mal stehenbleiben, wenn ein spannender Geruch genau untersucht werden muss. Aber das sollten wir ohnehin viel mehr machen: Interesse zeigen an dem, was unseren Hund so sehr mit der Nase an eine Stelle fesselt. 

Wenn alle, die Gäste in der Natur sind, auf deren angestammte Bewohner ein wenig Rücksicht nehmen, bleibt unsere vielfältige wilde Tierwelt erhalten und wir können uns weiter an Vögeln, Hasen und Rehen erfreuen.

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