Wissenswertes rund um Schleppleine und Training
Besonders bei Hunden die ein ausgeprägtes Jagdverhalten zeigen, aber auch als Hilfe bei der Grunderziehung eignet sich Schleppleinentraining hervorragend. Auch dort, wo Hunde nicht frei laufen können oder dürfen, erlaubt eine Schleppleine dem Hund einen größeren Freiraum. Bereits in jungen Jahren lohnt es sich, den Hund an die Schleppleine zu gewöhnen, günstigerweise noch bevor der Jagdtrieb im Junghund erwacht.
Welche Vorteile hat eine Schleppleine?
Jagdverhalten ist ein natürliche Hundeverhalten, allerdings in der Hundehaltung heute meist unerwünscht und stellt viele Hundehalter vor ein großes Problem. Man kann einem Hund die Veranlagung zur Jagd nicht abtrainieren, Ziel des Trainings muss es aber sein, den Hund daran hindern zu können, seinen natürlichen Jagdtrieb an der falschen Stelle auszuleben. Der erste Schritt liegt in der Notwendigkeit, dem Hund die Möglichkeit zu nehmen zu jagen. Die langen
Leinen sind ideal um das Jagdverhalten
zu kontrollieren. Mit dem anderen Ende der Leine in
der Hand hindern wir den Hund an jagdlichen Alleingängen und haben
dadurch mehr Ruhe für das eigentliche Training, denn wir können
Kommandos auch über Distanzen hin durchsetzen. Wir erinnern unseren Hund
sozusagen an die Bedeutung des Kommandos „Komm“.
Auch im Welpentraining
oder für Hunde aus dem Tierschutz lohnt sich die Anschaffung einer
Schleppleine. Welpen können so spielerisch an das wohl wichtigste
Kommando in der Hundeerziehung gewöhnt werden. Straßenhunde aus dem
Ausland kennen gar keine Leine. Hier kann man mittels Schleppleine
langsam beginnen den Hund auf sich zu prägen, ihm gleichzeitig aber die Möglichkeit lassen, einen gewissen Abstand zu halten.
Auch unsichere
Tiere, die es sonst kaum wagen würden, sich auch nur einen Meter von ihrem Halter zu entfernen, bekommen mit der Schleppleine eine effektive Chance, sich ein wenig mehr in die Welt zu trauen. Durch die
praktische „Armverlängerung“ können sie langsam üben, sich nach und
nach ein wenig vom Halter zu entfernen, ohne jedoch das Abreißen der für
sie so wichtigen Verbindung zu gefährden. Mit der
Schleppleine als Hilfsmittel behält man jederzeit die Kontrolle, gibt
dem Tier dabei aber dennoch einen gewissen Bewegungsradius.
Sicherheit ist ganz wichtig Anstelle eines Halsbands wird bei Verwendung einer Schleppleine immer ein Geschirr verwendet, unabhängig davon, ob wir mit dem Hund an langer Leine nur Spazieren gehen oder gezielt trainieren wollen. Hunde vergessen manchmal, dass die Leine eben nur eine begrenzte Reichweite hat. Besonders Jäger, Welpen und Energiebündel springen gerne und mit viel Tempo in die Leine. Die Kraft, die dabei auf den Hals des Hundes wirkt, kann den Hund ernsthaft verletzen. Einem Hund darf auch im Training niemals Schmerz zugefügt werden, so steht es nicht nur im Tierschutzgesetzt, es sollte mittlerweile für jeden Hundefreund selbstverständlich sein.
Wenn wir beim Thema Sicherheit
sind: Auch auf uns sollten wir achten. Startet unser Hund regelmäßig
einen Sprint, vergisst dabei auch noch alles um sich herum, dann müssen
wir eine Schleppleine haben, die gut in der Hand liegt.
Bei großen Rassen und sehr schnellen Hunden lohnt sich sogar das Tragen
von Handschuhen, damit es beim Gleiten der Leine durch unsere Hände
nicht zu Verbrennungen kommt. Idealerweise hat die Schleppleine keine Schlaufen oder Ringe, damit der Vierbeiner nicht hängen bleibt oder sogar ganze Äste im Schlepptau hat.
Welches Material ist am besten?
Schleppleinen gibt es aus Leder, Nylon oder Biothane. Welches Material am besten ist kann man pauschal nicht beantworten, jeder Hundeführer hat seine besondere Vorliebe. Der eine schwört auf Leder, ein anderer bevorzugt Biothane und ein Dritter wiederum die gummierte Variante. Wichtig ist nur: Die Schleppleine muss zum Hund passen und dem Menschen angenehm in der Hand liegen.
Unsere Schleppleinen sind alle extrem haltbar und leicht zu pflegen. Fettlederleinen sind ein reines Naturprodukt, liegen angenehm in der Hand und sind besonders belastbar. Sehr beliebt sind Biothaneleinen, die es bei uns in vielen Farben, unterschiedlicher Breite und in jeder gewünschten Länge gibt. Viele Hundeführer bevorzugen gummierte Schleppleinen, durch das eingewebte Gummi-Material hat man diese Leinen immer gut im Griff, auch bei Regen kann einem der Vierbeiner damit nicht so leicht aus den Händen gleiten.
Moderene Schleppleinen - egal aus welchem Material - sind von geringem Gewicht, wasser- und schmutzabweisend, reißfest und von langer Lebensdauer. Daher entscheidet schließlich der persönliche Geschmack des Hundeführers, welche Schleppleine für ihn in Frage kommt.
Trainingsbeginn mit der Schleppleine
Das Anleinen sollte immer angenehm gestaltet werden, beispielsweise mit einem Spiel oder einem Leckerchen. Hat sich der Hund nach einigen Tagen an die Leine gewöhnt, kann man mit dem eigentlich Training beginnen. Die Schleppleine dient der Kommunikation zwischen Mensch und Hund, daher hängt sie weder auf dem Boden, noch steht sie unter starkem Zug. Deshalb lohnt es sich, mit einer 5 Meter langen Leine zu beginnen, um die Handhabung der Leine zu üben. Du nimmst die aufgerollte Leine in eine Hand, mit der anderen Hand gibst Du deinem Hund soviel Leine wie du möchtest. Bewährt hat es sich, die Leine dabei zwischen Daumen und Zeigefinger gleiten zu lassen.
Je weiter sich der Hund von uns entfernt, umso mehr Leine können wir freigeben. Kommt der Vierbeiner zurück oder wir holen ihn ein, weil er Interessantes beschnuppert, wird die Leine wieder aufgewickelt.
Besonders zu Beginn ist es schwer, sehr lange Leinen zu koordinieren und daher wäre eine 20 Meter Leine für den Anfang einfach unpraktisch. Im Laufe des Trainings jedoch lohnt sich die Anschaffung einer weiteren, deutlich längeren Leine, damit der Hund über einen größeren Bewegungsradius verfügen kann.
Ziel des Trainings
Ziel des Trainings ist es, dass der Hund den gegebenen Leinenradius selbstständig einhält. Zu Beginn können Kommandos wie „warte“ oder „langsam“ als Hörzeichen das Erreichen der Distanz ankündigen. Die Schleppleine wird dabei weder zum Ziehen noch zum ruckartigen Reißen genutzt. Man spricht den Hund an, so als hätten wir gar keine Leine. Der Vierbeiner soll ja später auf Komm-Hörzeichen reagieren, also aktiv zurück kommen und nicht zurück gezogen werden.
Und auch wenn der Rückruf an der Schleppleine perfekt klappt sollte man nicht gleich den Hund wieder überall von der Leine lassen, zunächst übt man den Rückruf ohne Leine noch im abgesicherten Auslauf, dann unter ein wenig Ablenkung. Für manche Hunde heißt es anmanchen Stellen immer: nur mit Schleppleine. Das ist nicht schlimm, im Gegenteil: Einen jagdlich motivierten Hund im Wald unter Kontrolle zu halten sollte für jeden verantwortungsbewussten Hundehalter selbstverständlich sein.