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Leinenspaziergänge interessant gestalten – Teil 1

Frau mit Hund an der Ruffwear Leine
Ein entspannter Spaziergang an der Leine macht Spaß. Foto: Ruffwear

In Großstädten, an bestimmten Orten, während der Aufzuchtzeit von Jungwild oder aber aus Gründen zum Wohl des Hundes müssen unsere Vierbeiner manchmal ganz oder über einen längeren Zeitraum an der Leine bleiben.

Viele fragen sich dann, ob der Hund genug ausgelastet wird und mit dem Leinenzwang auch glücklich sein kann.

Aber ja! Die Hundeleine ist nämlich weit mehr als nur ein Mittel, den Hund am weglaufen zu hindern. Sie ist deine direkte Verbindung zum Hund, ein Kommunikationsmittel, das Sicherheit an beiden Enden vermitteln kann.

Natürlich müssen wir mit unserem Hund aktiver werden, wenn der Freilauf wegfällt. Aber grundsätzlich ist es auch ohne Leinenzwang viel schöner, wenn wir mit unserem Hund gemeinsam spazieren gehen und nicht jeder für sich.

Wir haben uns einmal mit diesem Thema beschäftigt und möchten euch ein paar Anregungen zeigen.

Natürlich muss jeder Halter zunächst einmal prüfen, ob diese Übung für seinen Hund geeignet ist. Wie immer gilt: Dein Hund ist eine Persönlichkeit und nicht jeder Hund muss alles mitmachen.

Ängstliche Hunde müssen für die Mitarbeit besonders gelobt werden, damit sie auch in Zukunft freudig mitarbeiten und so langsam ihre Scheu verlieren.

Der Spaziergang mit deinem Hund

Der tägliche Spaziergang zählt in der Hundehaltung zum Ritual. Oft sieht es so aus: Der Hund zieht wie verrückt oder trottet neben seinem Besitzer her bis man an die Stelle kommt, wo man den Hund gewöhnlich von der Leine lässt. Der Hund geht dann seinen Interessen nach, der Hundebesitzer seinen.

Wie mache ich den Spaziergang mit meinem Hund spannend?Damit der Spaziergang mit meinem Hund zum gemeinsamen Erlebnis wird und nicht einfach nur ein Nebeneinanderlaufen ist haben wir hier ein paar Anregungen zusammengetragen, die du auf euren gemeinsamen Ausflügen immer mal wieder einbauen kannst. So macht der Spaziergang noch mehr Spaß und stärkt gleichzeitig die Bindung zwischen Dir und deinem Hund.

Die Parkbank

Ob im Park, im Wald oder auf einer Wiese, Bänke sind häufig zu finden. Bewaffnet mit ein paar Leckerchen führen wir unseren Hund zu einer Bank. Dort zeigen wir ihm die Belohnung und lassen ihn auf die Bank springen. Mit Hilfe des Leckerchen (oder eines Spielzeugs, je nach Vorliebe des Vierbeiners) führen wir ihn nun von einem Bankende zum anderen.

Am Ende angelangt soll unser Hund sitzen oder stehen bleiben, damit er nicht unkontrolliert von der Bank springt. Jetzt bekommt er unter viel Lob seine verdiente Belohnung. Mit der Zeit kann man diese Übung verstärken, indem man immer wieder ein Signalwort während der Übung benutzt. Das kann z.B. das Wort „Balance“ sein, oder „Bank“, oder „Drüber“ je nach persönlichen Ideen.

Ist der Hund auf das Wort trainiert, kann man etwas enfernt von der Bank an langer Hundeleine starten und den Hund zur Bank schicken, damit er eigenständig balanciert. Die hängende Hundeleine unterstützt die Übung, denn der Hund lernt achtsam zum werden und nicht auf seine Leine zu treten.

Bei dieser Übung nutzen wir gleich mehrere Fähigkeiten für den Hund: Konzentration, Geschicklichkeit und Bindung durch Vertrauen zum Halter.

Auch an der Leine kann man den Hund sinnvoll beschäftigen

Der Fahrradständer

Häufig findet man vor Geschäften, Gaststätten oder Freizeiteinrichtungen einen Fahrradständer. Der gibt uns die Möglichkeit für eine Geschicklichkeitsübung. Ziel dieser Übung ist es, dass unser Hund selbstständig zwischen den Bögen hindurch läuft.

Dazu legen wir unseren Hund zunächst einmal vor dem Fahrradständer ab, so dass er in Richtung der zu durchlaufenden Bögen liegt, und loben ihn für sein „Platz“. Dann gehen wir zum zweiten Bogen und locken unseren Hund, so dass er unter dem ersten Bogen hindurch läuft und sich gleich wieder ins Platz legt.

Dabei können wir ihn sehr gut mit der Hand führen. Sofort wird er belohnt. Das wiederholen wir so lange, bis wir das Ende des Ständers erreicht haben, am Anfang jeden Bogen einzeln. Wenn wir den Hund nicht von der Leine machen können für diese Übung ist eine dünne Schleppleine ein tolles Hilfsmittel.

Mit der Zeit können wir die Entfernung vergrößern und die Anzahl der zu durchlaufenden Bögen steigern. Doch egal wie weit wir die Abstände erhöhen, am Ende stehen immer wir mit einer Belohnung für unseren Vierbeiner. Je intensiver wir üben, umso weiter kann der Abstand sein. Vielleicht schaffen wir es ja auch, den Hund vor dem Ständer abzulegen, selbst zum Ende zu gehen und der Hund durchläuft alle Bögen alleine?

Wenn das der Fall ist, können wir die Übung steigern, indem wir seitlich neben dem Fahrradständer stehen und den Hund begleiten, während er durch die Bögen läuft. Für ganz leistungsstarke Hunde können wir die Aufgabe so erweitern, dass wir neben einem Bogen stehen bleiben und den Hund ablegen während wir selbst wieder weiter gehen. Oder wir versuchen unseren Hund während des Durchlaufs einmal kurz "Platz" machen zu lassen.

Mit dieser Übung stärken wir die Bindung und das Vertrauen. Besonders für ängstliche Hunde erfordert das Durchlaufen von einem Tunnel eine große Portion Mut. Gerade deshalb sollten wir ganz behutsam trainieren. Schafft unser Hund diese Übung schließlich, ist sein Selbstbewusstsein sehr gestärkt und er wird sich in Zukunft leichter mit derartigen Herausforderungen befassen.

Auch an der Leine kann man den Hund sinnvoll beschäftigen

Pfosten und Verkehrspoller

Häufig finden wir auf unseren Spaziergängen im Park oder in der Stadt Pfosten oder Verkehrspoller. Auch die lassen sich prima in unser Leinentraining mit einbauen.

Zunächst einmal gehen wir gemeinsam mit unserem Hund durch diesen kleinen Slalomparcours. Dabei hängt die Leine locker zwischen uns und dem Vierbeiner. Mit Hilfe von Leckerchen locken wir ihn in die richtige Richtung. Ist diese Übung gefestigt, führen wir das ZickZack ein.

Hier geht es übrigens nicht um Geschwindigkeit sondern um das exakte Ausführen der Übung. Auch hier können wir später mit einem Signalwort arbeiten, damit der Hund diese Aufgabe eigenständig ausführt. Ziel ist es, den Hund vor dem Slalom abzulegen, selbst zum Ende zu gehen und den Hund mittels Signalwort durch den Slalom laufen zu lassen.

Diese Übung kann auch im Wald mittels Bäumen durchgeführt werden.

Hunde, die gerne an der Leine ziehen, lernen hierbei, sich nach uns zu richten, wenn wir ständig die Richtung ändern. Die Koordination seiner Pfoten wird geschult, denn der Vierbeiner muss nicht nur auf die Hindernisse achten, sondern auch noch darauf, nicht auf die Leine zu treten oder uns anzurempeln. Und wir als Halter können so lernen, den Hund mit unterschiedlichem Tempo zu führen.

Pfosten, Bäume und Poller eignen sich auch prima um dem Hund beizubringen, etwas zu umrunden. Dabei führen wir unseren Hund zunächst mit der Hand (Leckerchen oder Spielzeug), um ihm den Bewegungsablauf zu zeigen, den wir wünschen.

Wer mag, kann, wenn der Hund die Übung verstanden hat, auch ein Signalwort dafür verwenden, "Herum", "Rum", "Round" oder was immer man sagen möchte, damit der Hund lernt, Dinge zu umrunden. Hat der Hund das verstanden kann man etwas zurückgehen und versuchen, den Hund aus Entfernung um den Poller zu schicken. Dabei fängt man mit kurzem Abstand (50 cm) an und steigert dies mit der Zeit.

Bei dieser Übung gymnastizieren wir unseren Hund, wenn wir die Übung langsam machen. Der Hund dehnt sich in der Biegung, deshalb ist es wichtig, den Hund abwechseln links herum und rechts herum um den Poller zu schicken. Eine gute Übung, um die Bindung zu unserem Hund zu stärken und es macht zudem den meisten Hunden richtig Spaß.

Im zweiten Teil haben wir noch weitere Ideen für euch zusammen gestellt.

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